Wir hatten uns und Scooby-Doo schon lange auf Bergwanderungen vorbereitet, u.a. durch Kletterübungen auf Baumstämmen und Holzstapeln, Cavaletti und regelmäßiges Joggen, ehe es im Alter von
etwa 18 Monaten dann endlich so weit war. Scooby-Doo´s erste Hochgebirgseindrücke sammelte sie auf der Fahrt in der Dachstein-Südwandbahn mit Sichtfenstern bis in Hundeaugenhöhe. Es ging in gut 5 min
teilweise 200 m über der Erde schwebend fast 1000 m rauf auf den Hunerkogel in 2700 m Höhe. Sie meisterte diesen rasanten Höhenaufstieg neugierig, gelassen und ohne gesundheitliche
Probleme.
Für Scooby-Doo hatten wir schon vor Monaten einen Klettergurt besorgt. Bei ersten „Klettersteig-Trockenübungen“ nahe Köln zeigte sich, dass sie uns beim Tragen im Gurt, z.B. beim Leitern auf-
und absteigen oder auch beim Gehen über Eisenstangen an senkrechten Felswänden, 100%ig vertraute und sich im Gurt hängend völlig ruhig verhielt.
Oben auf dem Gletscher ließ sich Scooby-Doo problemlos in der Seilschaft an einer speziellen Kletter-Hundeleine führen. Zur Adamekhütte, unserem Standort für mehrere Tage, musste die steile
Steinerscharte überstiegen werden. Während sich die Menschen ziemlich abmühten, hatte Scooby-Doo im Tiefschnee weder rauf noch runter Probleme.
An einer kniffeligen kleinen Kletterstelle haben sich dann die Übungseinheiten zu Hause bewährt. Auch in diesem ausgesetzten Gelände zeigte Scooby-Doo vollstes Vertrauen und ließ sich über
die Stahlstifte und die Leere unter uns tragen.
Körperlich und psychisch anspruchsvoll wurde es bei der Besteigung des 2995 m hohen Dachsteingipfels. Es ging über den Westgrat mit Seilsicherung für Mensch und Hund in bizarrer Eislandschaft
aufwärts. Unterwegs gab es starken Eisregen, gegen den die unter Scooby-Doo´s Gurt angezogene regendichte Winterdecke schützte.
Scooby-Doo lief nahezu alle Passagen selbstständig, vorsichtshalber aber immer gesichert, und musste nur an einigen wenigen Steilstücken kurz hoch- bzw. herunter gehoben
werden.
Teilweise lachte die Sonne von herrlich blauem Himmel und freute sich offensichtlich über die nach Informationen ortsansässiger Bergführer seit über 30 Jahren erste Besteigung des
Dachsteingipfels durch einen Hund.
Das Glück, diesen Gipfel gemeinsam mit diesem unglaublich vertrauensvollen, konditions-, willens- und charakterstarken „Hund aus Gold“ gemeistert zu haben, ist unbeschreiblich.
Und der gleißende Sonnenuntergang an der Adamekhütte am nächsten Tag hat dieses Glücksgefühl tief in die Seele gebrannt.
Etwa eine Woche später ging es in einer fast 10stündigen Höhenwanderung im Hochkönig-Gebirge vom Arthurhaus (1502 m) bis zum Matrashaus in 2922 m Höhe. Da diesmal keine Gletscherspalten und
auch keine gefährlichen Felsabbrüche drohten, lief Scooby-Doo nahezu während der gesamten Tour frei im Gelände. Sie folgte zielsicher alten Spuren und zeigte uns den Weg über Gestein und durch steile
Schneeflanken.
Für Scooby-Doo war diese Wanderung „Party pur“. Sie tobte unterwegs ausgiebig im Schnee und hatte unglaublichen Spaß an der ganzen Tour. Und beim Sonnenuntergang in nahezu 3000 m Höhe in
gigantischer Kulisse und 360° Rund-um-Sicht schien sie ebenso ehrfurchtsvoll und beeindruckt wie wir.
Scooby-Doo hat 12 Tage anspruchsvoller Hochgebirgswanderungen bis fast 3000 m Höhe in unterschiedlichstem Gelände nicht nur gesundheitlich und konditionsmäßig völlig problemlos gemeistert,
sie hat uns Menschen durch ihre Bewegungsfreude und -sicherheit und ihr scheinbar unendliches Vertrauen immer wieder begeistert. Wir sind stolz und glücklich, dass uns ein solch wunderbarer „Hund aus
Gold“ durch unser Leben begleitet.